RZV DM IGP-FH in Veringenstadt

Auf der Suche nach der besten Spürnase


TEXT und FOTOS Die Herumrennerin (Karin Ostertag)

VERINGENSTADT, 15./16.10.2022: Die diesjährige RZV Deutsche Meisterschaft für Fährtenhunde (IGP-FH) fand bei Veringenstadt auf der Schwäbischen Alb statt. Von den 16 Teams, die sich für die DM qualifiziert hatten, gingen 15 an den Start. Ein Team musste seine Teilnahme krankheitsbedingt leider absagen.

Wir gratulieren herzlich …

Dirk Höfer mit Bonita von der Donaustraße zum Titel RZV Deutscher Meister IGP-FH.
Zweite, und damit Vizemeisterin, wurde Sonja von Aschen mit Morro aus dem Emsland.
Platz 3 errang Matthias Kock mit Gloria vom Königs-Hof.


Helfer aus vier verschiedenen Verbänden rocken die Veranstaltung
Wir können alles außer Hochdeutsch….

Bei der diesjährige Deutschen Meisterschaft FH in Veringenstadt musste die ausrichtende Landesgruppe BaWü viele Hürden überwinden: kurzfristige Suche nach Austragungsort und Gelände, kurzfristiger Ausfall von drei Fährtenleger (krankheitsbedingt), Corona, Kataloge, die zwei Wochen in Deutschland unterwegs waren…..

Als im März der eigentliche Veranstaltungsort wegbrach, stand die Landesgruppe vor einer großen Herausforderung: ein neues Gelände musste innerhalb von 6 Monaten gefunden werden. Hilfe kam durch unsere aktive Hundesportlerin Britta Fingerhut. Sie hatte Kontakte zum SV Veringenstadt – nach einigen Treffen und Sitzungen war klar: ein ideales Gelände und ein bewährtes Team standen uns zur Seite. Nun folgten fast jeden Sonntag Zoom-Sitzungen, um die Veranstaltung zu organisieren. Prüfungsleiter Anno Reifenrath beantwortete geduldig all unsere, manchmal kuriosen Fragen, erstellte Zeitpläne und half uns bei der Arbeit im Vorfeld. Ein Dankeschön geht an Helga Jünkersfeld (LG OLNDS), die mir, trotz Urlaub, beim Erstellen des Kataloges half.

Vor Ort kümmerte sich Lothar Frey (SV Veringenstadt) um das Gelände und die Verpflegung vor Ort, verhandelte mit den Landwirten und war ständig mit uns im Kontakt. Nach etlichen Telefonaten und unendlich vielen Mails hatten wir durch Barbara Gawron in Zusammenarbeit mit Isabell Altenburger (SV) endlich alle Genehmigungen (Veterinär-, Landratsamt, Jäger, Anwohner…) in der Tasche und die Hotels gebucht. Nun mussten noch vorab virtuelle Probefährten in das Gelände gelegt werden. Eine oft unterschätzte, stundenlange Arbeit, um allen Teilnehmern die gleichen Bedingungen zu ermöglichen. Auf Grund des immensen Geländeaufkommens gerieten wir ins Schwimmen, da wir alle ja eigentlich nicht soviel Ahnung von einer FH hatte. So ergriff Britta Fingerhut auf der letzten FH-Quali die Initiative und holte Roland Schierling (LG NRW) mit ins Boot. Zusammen brüteten die beiden über Pläne, Karten und mögliche Skizzen, um alles unter einen Hut zu bekommen. Eine zweite Fährtenaufsicht wurde eingesetzt. Nun nahmen Lothar Frey und Hugo Schorpp die detaillierten Planungen vor Ort in die Hand. Eine Woche vor der Meisterschaft mussten zwei Fährtenleger coronabedingt absagen. Petra Zimmer übernahm auch noch diese Aufgabe und stellte sich als Fährtenlegerin zur Verfügung. Als Verleitungslegerin fiel sie nun aus, mit Sonja Brenner und Norbert Zizmann (swhv-Leistungsrichter) sprangen zwei engagierte Mitglieder ein.

Fährtenaufsicht und Fährtenleger kamen aus vier verschiedenen Verbänden: RSV 2000, SV, swhv und dem RZVH – etwas was es zuvor noch nie gegeben hatte. Würde es funktionieren? Ja- und wie. Diese Teamarbeit, dieses Vertrauen in den anderen war unbeschreiblich und funktionierte reibungslos. Alle hatten das gleiche Ziel.

Da Britta Fingerhut sich mit ihrer Haley selbst für die DM qualifizierte zog sie sich von nun an aus dem Orga-Team zurück und kümmerte sich „nur“ noch um die Stellplätze. Die sportlichen Aufgabenplanung übernahm Petra Zimmer. Dann wurde auch noch unsere Fährtenaufsicht Lothar Frey ca. eine Woche vor der Veranstaltung positiv getestet. Gott sei Dank konnte er sich rechtzeitig freitesten und stand uns an den drei Tagen voll zur Verfügung. Aber auch in unseren Reihen gab es Ausfälle. Drei Tage vor der Veranstaltung traf es unseren 1. Vorsitzenden Joachim Körner. Unser organisatorisches Herz Walter Morlock übernahm seine Aufgaben. Überhaupt waren Walter Morlock und seine Frau Birgit Dreh-und Angelpunkt in allen Dingen: egal ob fahrbares Toilettenhäuschen, Fährtentafeln, Verleitungsstäbe, Wegweiser, Siegerpodest, Helferlisten – die beiden hatten alles im Griff.

Am Festabend selber fiel noch ein weiterer Fährtenleger wegen einer Autopanne aus, doch auch dieses Problem bewältigten die Helfer vor Ort. Landesgruppenübergreifend wurde Ersatz gesucht und gefunden. Daniela Korn (1. Vorsitzende RMS und Teilnehmerin) rief kurzerhand ihren Fährtenleger aus der Landesgruppe Jörg Hildenbeutel an, da war es schon 21.30 Uhr. Jörg, ganz überrascht von dem späten Anruf, war sofort bereit zu helfen. Er packte schnell seine Sachen, setzte sich ins Auto und fuhr über Nacht nach Veringenstadt – vielen herzlichen Dank.

Nun endlich konnte die eigentliche Meisterschaft beginnen. Früh morgens ging es ins Gelände. Noch vor Sonnenaufgang waren die Fährtenleger Rainer Albrecht, Lenne Ahrens, Thomas Derbort, Martin Hess, Jörg Hildenbeutel, Petra Zimmer und die Fährtenaufsicht Lothar Frey und Hugo Schorpp mit allen Helfer auf den Beinen. Am ersten Tag regnete es in Strömen und bis die Teilnehmer eintrafen waren alle Fährtenleger durch den Matsch um einige Zentimeter gewachsen. Die beiden Leistungsrichter Gerhard Keßler und Wolfgang Dill richtet in zwei Gruppen und losten den Teilnehmern die Fährten zu. Nach dem ersten Prüfungstag lagen drei Team eng beieinander: Daniela Korn mit Frini von Kalsinus (94 Punkte), Sonja v. Aschen und Morro aus dem Emsland (95 Punkte) und Dirk Höfer mit Bonita von der Donaustraße mit unglaublichen 99 Punkten.

Während des ganzen Tages war der SV Veringenstadt mit Verpflegungswagen und -anhänger vor Ort, ein Service, der seinesgleichen sucht.

Der zweite Tag begann mit einem herrlichen Sonnenaufgang und die Schwäbische Alb zeigte sich von ihrer schönsten Seite. Während des Legens kam dann die nächste Überraschung. Der Jagdpächter stattete uns einen Besuch ab. Hatten wir irgendeine Genehmigung vergessen? Nein, er hat sich im Gespräch mit den Verleitungslegern nur erkundigt ob alles läuft und auch keine Jäger unterwegs sind. Durchatmen, Puls beruhigen und weiter geht’s. Sportlich musste zuerst Sonja mit ihrem Morro auf die Fährte. Die beiden hatten an diesem Tag eine schwere Aufgabe zugelost bekommen. Doch Morro suchte ruhig und souverän und erhielt 87 Punkte von Leistungsrichter Wolfgang Dill. Das Losglück wollte es so, dass die beiden führenden Teams als letztes starteten. Zuerst ging Daniela Korn mit Frini ins Gelände. Dann der Schock, der Hund nahm keine Fährte auf, die Zuschauer und Teilnehmer fieberten mit, doch alles Hoffen half nichts, ein Abbruch – wir waren alle betroffen. Daniela aber nahm ihren Hund in den Arm und beim Absuchen der Ersatzfährte war Frini wieder voll bei der Sache – schade, dass es in der Prüfung nicht so gelaufen ist. Dirk Höfer suchte als letzter mit seiner Bonita von der Donaustrasse die Fährte ab. Bonita erschnüffelte sich erneut die beste Fährte des Tages (91 Punkte) und sicherte sich so den Deutschen Meistertitel IGP-FH – herzlichen Glückwunsch.

Mein (unser) herzliches Dankeschön geht an die beiden Leistungsrichter Gerhard Keßler für seine nette und faire Art des Richtens und an Wolfgang Dill, auch wenn unser Schwäbisch nicht immer verstanden wurde. Ebenso ein herzliches Dankeschön an den SV Veringenstadt – ihr seid ein geiles Team !

…bei über 50 000 Schritten am Wochenende und rauchenden Sohlen kann ich nur den Hut ziehen vor allen Herrumrennern, An-alles-Denker und Menschen für alle Fälle (Zitat Sonja v. Aschen) – ohne euch und euren Einsatz wären solche Veranstaltungen nicht möglich. Es war eine wunderschöne Deutsche Meisterschaft und ich bin stolz im Orga-Team gewesen zu sein. Jeder der nicht dabei war hat etwas verpasst: tolle Leistungen der Hunde, sehr gute und faire Leistungsrichter, nette Teilnehmer, Rundumservice, familiäre Atmosphäre, ein verbandsübergreifendes Miteinander in allen Bereichen.


Ergebnistafel

Landesgruppe Baden-Württemberg
Prüfungsleitung: 
Anno Reifenrath
Leistungsrichter: 
Gerhard Keßler, Wolfgang Dill
Fährtenleger: 
Rainer Albrecht, Lenne Ahrens, Thomas Derbort, Martin Hess, Jörg Hildenbeutel, Petra Zimmer
Fährtenaufsicht: 
Lothar Frey, Hugo Schorpp

Hundeführer:inHundFährte 1Fährte 2GesamtPlatz
Sonja von AschenMorro aus dem Emsland9587182 sg2
Christian HellerMeister Mendel vom Vögele Hof4889137 mh
Susanne DrechslerJotta ex Canis Lupus38790 mh
Matthias KockGloria vom Königs-Hof8490174 g3
Mathias GasterichBalu vom Flinken Wiesel72027 mh
Bernd KomannsElfe vom Wittegrund8972161 g7
Matthias HanssonFarah vom Königs-Hof24933 mh
Dirk HöferBonita von der Donaustraße9991190 sg1
Andreas SchöneBacley vom Ilsesee8193174 g4
Günther HadelJosh ex Canis Lupus8093173 g5
Sonja von AschenDino vom Kilianstein8089169 g6
Cathrin GasterichGinga vom Hohenloher Land3075105 mh
Britta FingerhutFaith-Haley vom Tüfelsland2486110 mh
Irene LangerDebbie vom Zehnergarten8423107 mh
Daniela KornFrini von Kalsinus94195 mh

Wertnoten: sg=sehr gut | g=gut | mh=mangelhaft

Dirk Höfer mit Bonita von der Donaustraße | Leistungsrichter Wolfgang Dill


Bilder sind nach Platzierung gelistet.

Deutscher Meister: Dirk Höfer und Bonita von der Donaustraße (LG Süd)


Deutsche Vize-Meisterin: Sonja von Aschen und Morro aus dem Emsland (LG Süd)


3.Platz: Matthias Kock und Gloria vom Königs-Hof (LG NNO)


4.Platz: Andreas Schöne und Bacley vom Ilsesee (LG Süd)


5.Platz: Günter Hadel und Josh ex Canis Lupus (LG Süd)


6.Platz: Sonja von Aschen und Dino vom Kilianstein (LG Süd)


7.Platz: Bernd Komanns und Elfe vom Wittegrund (LG NRW)


Christian Heller und Meister Mendel vom Vögele Hof (LG Süd)


Britta Fingerhut und Faith-Haley vom Tüfelsland (LG BaWü)


Irene Langer und Debbie vom Zehnergarten (LG Süd)


Cathrin Gasterich und Ginga vom Hohenloher Land (LG NRW)


Daniela Korn und Frini von Kalsinus (LG RMS)


Susanne Drechsler und Jotta ex Canis Lupus (LG OLNDS)


Matthias Hansson und Farah vom Königs-Hof (LG NNO)

weitere Bilder kommen noch – da war ich leider noch nicht bereit zum fotographieren….


Mathias Gasterich und Balu vom Flinken Wiesel (LG NRW)


weitere Bilder folgen


Beitrag eingestellt durch presse.olnds und bawü