„Schutzdienst ohne Helfer“
Ein Workshop mit Michael Fender
Text: Andy Manz und die übrigen Teilnehmer, Fotos: Michael Fender
Mitte Juli fand in Berlin-Schönfließ ein spannender Workshop statt, der von dem Verein der „Hovawartfreunde Berlin“ organisiert wurde. Das Thema lautete „Schutzdienst ohne Helfer“ und zog über zehn Hovawart-Mensch-Teams aus Berlin, Brandenburg und Rostock an. Unter der Leitung von Michael Fender, erfahrener Schutzdiensthelfer und Ausbilder der Landesgruppe Nord-Nordost, wurden für alle Teilnehmer neue Perspektiven eröffnet.
Bei vielen ein Problem: Gute Schutzdienst-Helfer /-Ausbilder sind rar, oder man kann aus z.B. beruflichen Gründen nur unregelmäßig am Training teilnehmen. Da stetiges Training aber wichtig ist, was passiert zwischen den Trainingseinheiten?! Da bietet der Workshop „Schutzdienst ohne Helfer“ eine mögliche Lösung! Er konzentriert sich darauf, wie man die einzelnen Übungen im Schutzdienst im Vorfeld ohne den Schutzdiensthelfer vorbereiten kann. Es wurde zum Beispiel gezeigt, wie man dem Hund das „Stellen und Verbellen“ oder das „Revieren“ beibringen kann. Vorteil ist, dass man die meisten Übungen tatsächlich zu Hause auf niedrigsten Trieblevel beginnen kann und erst dann auf seinem Trainingsplatz unter Ablenkung weiter ausbaut.
Michael legt in seiner Arbeit auch großen Wert auf „das Spielen mit dem Hund“ – der Förderung des Beutetriebes. Ein weiterer wichtiger Punkt, der während des Workshops immer wieder behandelt wurde, war auch die Unterscheidung zwischen einem „ungehorsamen“ und „frechem“ Verhalten.
Insbesondere bei unseren Hovawarten ist eine autoritative Erziehung in Vorbereitung für die Arbeiten im Schutzdienst extrem wichtig. Autoritativ ist ein Erziehungsstil, der klare Regeln und Grenzen setzt. Es werden aber auch Freiräume und Entscheidungsfreiheiten eingeräumt, so dass der Hund mal ein bisschen frech sein darf … Es ist oft entscheidend, zwischen diesen Verhaltensweisen zu unterscheiden und effektive Kommunikationsstrategien zu entwickeln, um klare Regeln und Erwartungen zu setzen, die dem Team Spielraum eröffnen.
Beachtet man diese Aspekte, ist es nicht nur möglich eine harmonische Beziehung mit unserem Hovawart aufzubauen, sondern u.a. auch im IGP-Sport voranzukommen. Hier konnten wir immer wieder auf den theoretischen Teil zurückgreifen, bei dem Michael uns unter anderem die „Grundsätze der Ausbildung“ vorgestellt hatte.
Es war beeindruckend, wie einfach und am Ende doch effektiv man das Training gestalten kann. Hinzu kam die Erkenntnis, wie wichtig diese oft als vermeintliche Kleinigkeit betitelten Übungen und Grundsätze doch sind, wie z.B. das „richtige Spielen mit dem Hund“.
Fazit: Unser Workshop „Schutzdienst ohne Helfer“ war ein voller Erfolg und bot uns wertvolle Einblicke in neue Trainingsmethoden und -ansätze. Der Verein der „Hovawartfreunde Berlin“ hat erneut bewiesen, dass er eine Bereicherung für die Hundegemeinschaft ist. Wir brauchen neue Ideen und innovative Ansätze auch im IGP und engagierte kreative Hundesportler!
Wir Teilnehmer sind inspiriert nach Hause gefahren und motiviert, unser Training zu intensivieren und neue Wege im Schutzdienst zu erkunden – auch mal „ganz ohne Helfer“. Die Grundlagen für „Mehr“ sind geschaffen. Wir bleiben dran!