Tamara Ostertag holt sich mit Ostara vom Gültsteiner Tor den VDH-Titel

RZV erstmals auf einer VDH-DM Turnierhundesport vertreten

TEXT: Kirsten Breidenbach FOTOS: Karin Ostertag

Mit Julia Johannsen (LG NNO) und Escada vom Alten Pfad (Kaisa), sowie Tamara Ostertag und Ostara vom Gültsteiner Tor (LG BaWü) starteten gleich zwei Teams des RZV erstmalig auf einer VDH-DM THS. Diese fand am 07./08.Oktober am Hockenheimring statt. Der RZV ist damit der erste Rassezuchtverein, der auf der VDH-DM THS vertreten war und das mit Erfolg. Bei der Siegerehrung lief der RZV als erster Verband, gleich hinter den Leistungsrichtern ein – Gänsehaut pur!

Um einen Startplatz auf der VDH-DM im Turnierhundesport zu bekommen, müssen hohe Hürden überwunden werden, denn für solche Meisterschaften können sich die Teilnehmer nur über das Leistungsprinzip qualifizieren. Dazu werden die erreichten Qualifikationszeiten/-punkte mit der geforderten Qualifikation verglichen. Die Differenz ist dann – ähnlich wie bei der Rankingliste IGP – ausschlaggebend für einen Startplatz, ebenso muss eine erfolgreiche Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften des entsendenden Verbandes erbracht werden.

Drei RZV´ler erfüllten diese Bedingungen und bewarben sich somit erstmals für einen Startplatz:

Am Wochenende 07./08.10.2023 war es dann soweit.

Die VDH-DM startete mit dem Vierkampf am Samstag, Julia begann mit Escada vom Alten Pfad in der Unterordnung. Mit der Startnummer 256 erhielt sie unter den strengen Augen der Richterin Beate Oertel (VDH) 50 Punkte. Nach der ersten Disziplin lag sie auf dem 5. Platz in ihrer Altersklasse. Auf der VDH-DM wird nach jeder Disziplin die Startgruppe neu gereiht und es wird nach momentaner Platzierung gestartet, was den Wettkampf ausgesprochen spannend macht. Nun ging es zum Hürdensprung, eine Zitterdisziplin für Julia und Escada, da die triebige Hündin gerne schnell über die Hürden geht. Hierbei muss sie parallel mit ihrer Hundeführerin über die Hürden springen, sonst gibt es Strafsekunden. Julia strengte sich mächtig an, um mit ihrer schnellen Hündin mitzuhalten. Escada war höchst konzentriert, lief parallel und bescherte ihrem Frauchen einen fehlerfreien Lauf. Dadurch rückte das Team auf den 3. Platz vor. Nun folgte der Slalomlauf, auch fehlerfrei, doch die anderen Teams rückten auf und Julia fiel auf den 6. Platz zurück – alles sehr eng in dieser Altersklasse. Zum Schluss des Vierkampfes kam die 4. Disziplin, der Hindernislauf. Eine Lieblingsdisziplin der Hovawarte, insbesondere für Escada. Doch dann passierte es. Die Hündin ging schnell über die Bahn und sprang auf den Laufdiehl. Durch die Wucht des Aufsprungs begann dieser zu wackeln und Escada kam aus dem Gleichgewicht, rutschte seitlich ab. Durch ihre hohe Geschwindigkeit konnte sie ihre Laufbahn nicht mehr rechtzeitig korrigieren und rannte seitlich an der Tonne vorbei, so gab es 6 Strafsekunden – leider auf diesem hohen Niveau uneinholbar. Im 2. Lauf blieb das Team fehlerfrei, rutsche aber durch die Fehler nach hinten ab. Am Ende sprang ein 11. Platz heraus. Eine hervorragende Leistung der Beiden.

Am nächsten Tag startete Tamara mit Ostara vom Gültsteiner Tor im 5000m-Lauf. Die mitgereisten Fans mussten früh aufstehen, denn bereits um 7.30 Uhr ging der erste Starter auf die Strecke. Nun hieß es, Transponder anbringen, aufwärmen, Hund vorbereiten und auf den Start warten. Endlich ging es los und die Beiden gingen auf die Geländelaufstrecke. Auf der überwiegend im Wald liegenden Strecke wurde den Läufern viel abverlangt. Ostara zog ihr junges Frauchen zu Höchstleistung und Tamara kam überglücklich ins Ziel. Sie war mächtig stolz auf ihren Hovawart. Nun begann das lange Warten auf die Siegerehrung. Während im Stadion und im Wald der Wettkampf weiter ging, gab es Unruhe im Besprechungszimmer, es ging um das Team Tamara und Ostara. Ihr Transponder hatte eine Zeit übermittelt, die über 5000m nicht möglich war. Es wurde diskutiert und beratschlagt, keiner wusste, wie es dazu gekommen war. Inzwischen war allerdings der Wettkampf so weit fortgeschritten, dass ein erneuter Start des Teams nicht mehr möglich war. Letztendlich einigten sich VDH und Leistungsrichter darauf, bei Tamara einen Durchschnittswert zu ermitteln und diesen hochzurechnen – so kam das Team in die Wertung, allerdings ohne eine Zeiteintragung in der Leistungsurkunde.

Endlich war es dann auch im Stadion soweit, das Teilnehmerfeld kam zur Siegerehrung eingelaufen – angeführt vom RZV! Tamara und Julia durften gleich hinter den Leistungsrichtern als erster Rassezuchtverein auf einer VDH-DM THS einlaufen. Welch tolle Werbung für unsere Hovawarte! Unsere erfolgreichen Teams strahlten um die Wette.

Noch größer war die Freude, als Tamara mit ihrer Ostara vom Gültsteiner Tor als Siegerin in ihrer Altersklasse aufgerufen wurde. Herzlichen Glückwunsch zur VDH Deutschen Meisterin im 5000m-Lauf – eine tolle Leistung in so jungen Jahren.


Beitrag eingestellt von PresseBaWue