50 Jahre Turnierhundsport
Eine Sportart für Jedermann/-frau und Hund
Turnierhundsport (THS) steht für sportliche Betätigung von Mensch und Hund und ist besonders für den teamfähigen Hovawart geeignet.
Die Bindung zwischen Mensch und Hund wird durch die spontanen, spielerisch aufgebauten Handlungen optimal gestärkt.
TEXT und FOTOS Karin Ostertag
Egal ob Leichtathletik pur oder Breitensport, für alle Läufer und Sportbegeisterten ist der Turnierhundsport (THS) die ideale Möglichkeit, diese Leidenschaft mit seinem Hund zu teilen. Der Mensch bringt sich mit seiner Laufleistung in das Team-Ergebnis ein, die Zeitnahme erfolgt beim zuletzt die Ziellinie überlaufenden Partner, jeder Fehlerpunkt wird in Laufsekunden umgerechnet.
Vor vielen Jahren gestartet als „Breitensport für Jedermann“ messen sich mittlerweile die Sportler auf einem leichtathletischen Niveau. Durch die Aufteilung in Altersklassen und der getrennten Wertung von Männern und Frauen wird sportliche Fairness geschaffen. Diese Sportart eignet sich für jeden, der Spaß am Laufen hat. Es ist kein reiner Leistungssport, sondern auch die Hobby-, Familien und Freizeitsportler finden hier das Richtige.
Der THS hat mit Abstand die meisten Teams, die es auf das Siegertreppchen schaffen. Durch sein abwechslungsreiches Sportprogramm ist der THS eine der wenigen Hundesportarten, der es gelingt viele Jugendliche zu begeistern und an Wettkämpfen starten zu lassen. Nicht zuletzt dadurch ist THS gerade für Kinder und Jugendliche eine schöne Möglichkeit sich mit Ihren Vierbeinern zu einem tollen Team zusammenzufinden. Durch die verschiedenen Möglichkeiten und unterschiedlichen Anforderungen an das Leistungsvermögen der Teams wird ein Einstieg in den Hundesport leicht gemacht. Die bekanntesten und beliebtesten Wettkampfformen im THS sind der Vierkampf, der CSC und der Geländelauf. In diesen Prüfungsarten messen sich bei den Meisterschaften oft mehrere, bis zu 100 Teams verschiedenen Alters, von ca. 10 – 85 Jahren und machen die Meister unter sich aus. Leider ist bei den Deutschen Meisterschaften Schluss, da der Tunierhundsport es bis heute noch nicht geschafft hat, sich international durchzusetzen.
Die Kategorien (Quelle dhv)
Vierkampf
(unterteilt in 3 Leistungsstufen) muss man wohl als die „Königsdisziplin“ bezeichnen. In vier unterschiedlichen Kategorien werden Mensch und Hund Leistungen abverlangt: Gehorsam, Hürden-, Slalom- und Hindernislauf. Gehorsam ist eine Grundanforderung im Hundesport. In Übungen wie Leinenführigkeit, Freifolge, Sitz-, Platz- und Stehübungen wird überprüft, ob Mensch und Hund ein Team sind. Dies zeichnet sich nicht nur durch korrekte Ausführungen, sondern auch durch freudiges Arbeiten des Hundes und der erkennbaren Zusammengehörigkeit aus. Jeder Punkt ist wichtig, denn dies sind gleichbedeutend mit einer Laufsekunde. Im Hürdenlauf haben Hund und Hundeführer eine Sprintstrecke gemeinsam und parallel zu bewältigen, wobei Hund und Hundeführer Hürden zu überwinden haben. Hier ist die richtige Technik gefragt. Die Anforderungen an die Sportlichkeit des Hundeführers werden in den unterschiedlichen Stufen des Vierkampfs (1 bis 3) durch die Länge der Laufstrecke und die Höhe und Anzahl der Hürden gesteigert. Dabei können beide Fehler machen und entsprechende Fehlerpunkte werden der Laufzeit zugeschlagen. Hundeführer und Hund müssen auch hier zeigen, dass sie ein Team sind. Im Slalomlauf ist es schon faszinierend, sich das gekonnte Zusammenspiel von Mensch und Hund anzuschauen, wenn sie gemeinsam rasant den Slalomkurs im Zick-Zack bewältigen. Während im Hindernislauf der Hund eine 75 Meter lange Hindernisbahn bewältigen muss, sprintet der Zweibeiner parallel neben der Bahn her. Beide müssen schnellstmöglich im Ziel ankommen, denn in allen Laufdisziplinen bestimmt nicht der Erste die Zeit, sondern derjenige, der als letzter die Ziellinie passiert. Auch hier werden ausgelassene Hindernisse als Fehlerpunkte zur Laufzeit hinzugerechnet.
Geländelauf
Der Geländelauf wird über Stecken von 1000 m; 2000 m und 5000 m ausgetragen. Es gewinnt das schnellste Team. Natürlich auch hier nach Altersklassen und Geschlecht getrennt. Und wie der Name schon sagt, geht es selten über asphaltierte Strecken, sondern durch Wald und Flur. Durch die Eignung des Geländelaufs für fast alle Hunde ist hiermit der Einstieg relativ leicht. Mit der Überarbeitung der Prüfungsordnung (ab 2019), hat auch der Canicross-Sport Einzug in die Disziplinen des Turnierhundsports gehalten. Er gleicht dem Geländelauf, ist aber nicht auf feste Streckenlängen festgelegt. Mannschafts- und Verfolgungsrennen sind möglich. Man kann die Strecken auch mit einem geeigneten Fahrrad (Bikejöring) oder einem Roller (Dogscooter) bewältigen. Die Anforderungen an die Streckenführung sind entsprechend angepasst.
Para-Athletik
Der Turnierhundsport hat sich bewusst der Gruppe der Menschen mit Handicap geöffnet. Schon immer konnten diese im THS starten, aber mit der neuen Prüfungsordnung können nun Menschen mit Handicap mit eigenen Regeln, in eigenen Startklassen (unterschiedlich nach Art des Handicaps) im Vierkampf, Dreikampf und im Geländelauf (inkl. Canicross) starten.
Combination Speed Cup (CSC)
Der CSC ist ein Mannschaftssport. Drei Teams, die jeweils eine andere Sektion laufen, bilden eine Staffel. Sektion 1 ist eine Kombination aus Slalom- und Hindernislauf und erhebt durch seine vielen Wendungen hohe Ansprüche an das Team. In der Sektion 2 (die längste „CSC“-Strecke) mit Hindernissen, Wendestange und Hürdenlauf kommt das schnellste Team zum Einsatz, das zudem noch sicher über die Hürden läuft. So gut wie jedes Team kann die Sektion 3 laufen, die aus einer etwas mehr als 40 m langen Geraden mit Hindernissen besteht. Ausgetragen auf Meisterschaften entpuppt sich diese Disziplin als wahres Spektakel. Angefeuert von ihren Mitstreitern und Fans kämpfen die Mannschaften um die schnellste Zeit und die wenigsten Fehler, oft im K.O.-Prinzip gegenandere Mannschaften.
Wer sich selbst gerne sportlich betätigt und seinen Hund hierbei integrieren möchte, für den ist der Turnierhundsport die ideale Sportart.
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